Menschen, die das Departement geprägt haben

Seit der Gründung des Instituts für Angewandte Mathematik im Jahr 1948 bis heute haben verschiedenste Personen durch ihre Vision und ihr Engagement das  Departement Informatik ins Leben gerufen und geprägt.

Edoardo Anderheggen

Edoardo Anderheggen

Edoardo Anderheggen kommt 1976 als ordentlicher Professor zur Fachgruppe für Computerwissenschaften hinzu, der bereits Peter Läuchli, Niklaus Wirth, Erwin Engeler, Carl August Zehnder und Jürg Nievergelt angehören. Für die Abteilungen Bau, Kultur und Vermessung bietet er Vorlesungen im Bereich Informatik an.

Erwin Engeler

Erwin Engeler

Erwin Engeler kommt 1972 als Nachfolger des verstorbenen Heinz Rutishauser in die Fachgruppe für Computerwissenschaften. Im Namen der Gruppe legt er Ende November 1973 dem Schulrat den Antrag vor, die Gruppe formell in das eigenständige Institut für Informatik umzuwandeln – der Begriff der Informatik etabliert sich somit 1974 offiziell an der ETH.

Hans-Peter Frei

Hans-Peter Frei

Hans-Peter Frei promoviert 1975 bei Niklaus Wirth und leitet darauf die Fachgruppe «Information und Dokumentation» am Institut für Informatik. Im Rahmen seiner Promotion entwickelt er das Unterrichtssystem Thames, um die Anfängervorlesungen in der Informatik zu ergänzen. Ab dem 1. Oktober 1984 ist Frei als Professor für Informatik an der ETH Zürich tätig. Er übernimmt 1989 die Leitung als Vorsteher des neu gegründeten Departements für Informatik.

Walter Gander

Walter Gander

Zusammen mit den beiden Oberassistenten Peter Arbenz und Hans Hinterberger gründet Walter Gander 1989 das Institut für Wissenschaftliches Rechnen, welches er dann von 1989 bis 1997 leitet. Von 1990 bis 1992 fungiert er als Abteilungsvorsteher und von 1997 bis 2001 er als Departements- und Abteilungsvorsteher. Zudem leitet Gander von 1989 bis 1991 die Schweizerische Supercomputer-Initiative zur Beschaffung des nationalen Supercomputers in Manno. Walter Gander setzt sich auch schon früh für die Frauenförderung in der Informatik ein, sowie für die Etablierung eines eigenständigen Informatikunterrichts in der Schule.

Jürg Gutknecht

Jürg Gutknecht

Jürg Gutknecht wird 1985 zum Assistenzprofessor an die ETH gewählt. Zusammen mit Niklaus Wirth führt er 1988 das Betriebssystem und die Programmiersprache Oberon ein. 1995 führt er als Vorsteher der Abteilung für Informatik das erste Kreditsystem nach amerikanischem Muster an der ETH Zürich ein.

Peter Läuchli

Peter Läuchli

Im Jahr 1968 gründet Peter Läuchli zusammen mit Heinz Rutishauser und Niklaus Wirth die Fachgruppe für Computerwissenschaften. Fortführend ist Läuchli auch an der Gründung der Abteilung IIIC für Informatik beteiligt. Dies geschieht im Jahr 1981, zusammen mit Niklaus Wirth, Carl August Zehnder und Jürg Nievergelt. Sie legt das Fundament für das heutige Departement und den Studiengang Informatik. Zwischenzeitlich amtiert er als Vorsteher der Abteilung IIIC und später des Departements Informatik.

Jürg Nievergelt

Jürg Nievergelt

Jürg Nievergelt stösst 1975 zur Fachgruppe für Computerwissenschaften hinzu. Zusammen mit Niklaus Wirth, Carl August Zehnder und Peter Läuchli gründet er 1981 die Abteilung IIIC für Informatik. Viele von ihm vorgeschlagenen Algorithmen und Datenstrukturen finden Eingang in die Lehrbücher und sind noch heute jedem Informatiker ein Begriff. Nievergelt gilt auch als ein Pionier der Informatikdidaktik. Er amtiert zweimal als Abteilungsvorsteher.

Heinz Rutishauser

Heinz Rutishauser

1951 publiziert Heinz Rutishauser als Oberassistent von Eduard Stiefel seine Habilitationsschrift über die automatische Erzeugung von Programmen und legt dabei den Grundstein für viele wichtige Konzepte von Compilern. Zwischen 1949 und 1951 entwickelt er die universelle Programmiersprache ALGOL und erfindet die For-​Schleife sowie weitere Sprachkonzepte. Zwischen 1950 und 1956 ist er mit Eduard Stiefel und Ambros Speiser am Bau der ERMETH (Elektronische Rechenmaschine der ETH) beteiligt, welche bis 1963 im Einsatz ist. 1955 wird Rutishauser zum Professor berufen. Seit Ende der 1950er Jahre engagiert er sich für die Entwicklung von nummerischer Software, die weltweit Bekanntheit erhält. Zusammen mit Niklaus Wirth und Peter Läuchli gründet er im Jahr 1968 die Fachgruppe für Computerwissenschaften und leitet sie bis zu seinem plötzlichen Tod 1970.

Ambros Speiser

Ambros Speiser

Als Assistent von Eduard Stiefel übernimmt Ambros Speiser zwischen 1950 und 1956 die technische Leitung für den Bau der ERMETH (Elektronische Rechenmaschine der ETH). Speiser verlässt 1955 die ETH und wechselt zu IBM. Er baut für IBM das Forschungszentrum in Rüschlikon auf und danach das Forschungszentrum von BBC Brown Boveri in Baden-Dättwil. 1962 ernennt die ETH Zürich ihn zum Titularprofessor, 1986 erhält er die Ehrendoktorwürde der ETH Zürich.

Eduard Stiefel

Eduard Stiefel

Eduard Stiefel wird 1948 Vorsteher des neuen Instituts für Angewandte Mathematik. 1949 mietet er die Rechenmaschine Zuse Z4 für die ETH, welche bis 1955 an der ETH im Einsatz ist. Eduard Stiefel und Ambros Speiser verbessern die Z4 in diesen Jahren zu einem wesentlichen Teil. Zugleich entwickelt Stiefel bis 1956 mit seinen Assistenten Rutishauser und Speiser die ERMETH (Elektronische Rechenmaschine der ETH), welche bis 1963 im Einsatz ist.

Niklaus Wirth

Niklaus Wirth

Niklaus Wirth gründet zusammen mit Heinz Rutishauser und Peter Läuchli im Jahr 1968 die Fachgruppe für Computerwissenschaften. Er führt die Tradition der Entwicklung von Programmiersprachen weiter: Wirth erweitert ALGOL zu ALGOL W, welches die Grundlage für seine Programmiersprache Pascal bildet. Pascal, welches im Jahr 1970 erscheint, geniesst bis heute internationale Anerkennung und Verwendung. 1978 führt er den Arbeitsplatzrechner Lilith mit  der Programmiersprache Modula-2 ein. 1981 schliesslich gründet Niklaus Wirth mit Carl August Zehnder, Jürg Nievergelt und Peter Läuchli die Abteilung IIIC für Informatik und legt den Grundbaustein für das heutige Department. Fünf Jahre später, im Jahr 1986, führt Wirth zusammen mit Hans Eberle die Workstation Ceres ein. Im Jahr 1988 stellt er die Programmiersprache und das Betriebssystem Oberon vor. Für seine herausragende Leistung bei der Entwicklung von Pascal und anderen Programmiersprachen zeichnet die ACM Niklaus Wirth 1984 mit dem Turing Award aus.

externe SeiteInterview mit Niklaus Wirth

Carl August Zehnder

Carl August Zehnder

Als Assistent bei Eduard Stiefel erstellt Carl August Zehnder im Herbst 1964 die Hälfte der Prüfungspläne mit dem Computer – die erste Informatikanwendung der ETH-Verwaltung. Ein halbes Jahr später sind es bereits alle. Zehnder leitet von 1969 bis 1973 die Koordinationsgruppe für Datenverarbeitung. 1970 wird er zum Assistenzprofessor in der seit zwei Jahren existierenden Fachgruppe für Computerwissenschaften, aus der schliesslich das heutige Departement Informatik entsteht. Ende der 70er Jahre ist Carl August Zehnder zusammen mit Niklaus Wirth die treibende Kraft für die Gründung der Abteilung IIIC für Informatik. 1981 wird er der Gründungsvorsteher der neuen Abteilung. 1987 wird Zehnder als Vizepräsident der ETH Zürich für den Bereich Dienste berufen. Er engagiert sich stets für die Verbreitung und Anerkennung der Informatik durch Vorträge, Veranstaltungen und Initiativen im Fernsehen, an Schulen und Universitäten, in der Industrie und im Militär. Carl August Zehnder organisiert zudem den Bau und die Infrastruktur des Centro Svizzero di Calcolo Scientifico (CSCS) in Manno.

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